Fragen und Antworten zur StUB

Allgemeines zur StUB

– Was ist die StUB?

StUB steht für Stadt-Umland-Bahn. Es handelt sich dabei um eines der größten Straßenbahnprojekte in Deutschland, dass zukünftig die Städte Erlangen, Nürnberg und Herzogenaurach miteinander verbinden soll. Die StUB wird dabei wichtige Einwohner-, Universitäts-, Schul- und Unternehmensstandorte erschließen und damit eine nachhaltige Mobilitätsmöglichkeit für die große Zahl der Pendler*innen darstellen. Jährlich können dadurch bis zu 8000t CO2 und 31 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr eingespart und ein wichtiger Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden (Stand 2019). Aktuell werden in einem separaten CO2 Gutachten baubedingte Emissionen (inkl. Fahrzeuge) ermittelt und mit den zu erwarteten CO2 Einsparungen verglichen werden.

– Wo läuft die StUB entlang?

Untenstehend ist der Streckenverlauf der StUB dargestellt. Die Stadt-Umland-Bahn knüpft in Nürnberg direkt an das Straßenbahnnetz an. Die Strecke verläuft von der Haltestelle „Am Wegfeld“ über die B4 mit Anbindung an Tennenlohe und an das Universiätssüdgelände, vorbei am Siemens Campus ins Erlanger Zentrum. Von dort geht es weiter über Büchenbach nach Herzogenaurach, wobei auch die Herzo Base und große Wirtschaftsunternehmen (wie adidas, Puma und Schaeffler) angebunden werden. Die Strecke der StUB ist insgesamt ca. 26km lang.

Quelle: https://stadtumlandbahn.de/info/strecke/; abgerufen am 29.03.2021

– Wie wird die Taktung der StUB sein?

Werktags ist eine Taktung von zehn Minuten vorgesehen. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Nürnberg und Büchenbach sind zusätzliche Fahrten zu den Hauptverkehrszeiten angedacht. In der Spätverkehrszeit wird es ein der Nachfrage angepasstes Angebot geben.

– Wie wird die StUB finanziert?

Die Kosten für die Stadt-Umland-Bahn lassen sich in Planungskosten (ca. 56 Mio. €) und Investitionskosten (ca. 372 Mio.€) aufteilen. Zwischen den drei Städten teilen sich die Kosten wie folgt auf:

  • Erlangen: 62,74%
  • Nürnberg: 20,86%
  • Herzogenaurach: 16,40%

Die Fördersumme von Bund und Land liegt aktuell bei mindestens 90% der zuwendungsfähigen Kosten. Seit der Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) werden auch anteilig Planungskosten sowie straßenbündige Abschnitte des Streckenverlaufs gefördert.  

– Was sind die wichtigsten Argumente für die StUB?

  • Die StUB verkürzt Fahrzeiten und schafft attraktive neue Verbindungen. (Stärkung des ÖPNVs)
  • Höhere Lebensqualität für Erlangen (geringere Belastung der Straßen, weniger Abgase und Lärm und weniger Parkdruck)
  • Umwelt- und Klimaschutz (jährlich bis zu 8000t CO2 Einsparung) (Stand 2019)
  • Besserer Nahverkehr für alle (sozial gerechte Mobilitätsform)
  • Stärkung des Wirtschaftsstandortes
  • Solide Finanzierung (90% Förderung)

Planung der Trasse

– Welche Beteiligungsmöglichkeiten gibt es?

Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn hat für die verschiedenen Planungsphasen unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten vorgesehen – unter anderem über eine Onlinebeteiligungsplattform. Außerdem werden vom Zweckverband regelmäßig Veranstaltungen und Vor-Ort-Begehungen organisiert. Das Herzstück der Bürger*innenbeteiligung bilden die Dialogforen, welche aus zufällig ausgewählten Bürger*innen sowie Vertreter*innen verschiedener Organisationen, Verbänden und Politik bestehen. Zusätzlich stellt der Zweckverband alle Informationen auf seiner Internetseite zur Verfügung.

– Was sind die wichtigsten Planungschritte?

Zu Beginn gab es ein Raumordnungsverfahren. Dabei wurde die Vorzugstrasse der StUB im Januar 2020 von der Regierung Mittelfrankens als raumverträglich eingestuft. Im Bereich des Feuerwehrhauses in Tennenlohe musste die Streckenführung nochmal näher betrachtet werden. Außerdem sind verschiedene Maßgaben für die Bereiche Verkehr, Landwirtschaft, Energieversorgung und Freiraumschutz formuliert.

Derzeit werden die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren, das in ca. 2-3 Jahren beginnen soll, vorbereitet. Aktuell befindet sich der ZV StUB in der Entwurfsplanung, d.h. in der detaillierteren Planung der Streckenführung. Dabei geht es um die konkrete Gleisführung, die Lage der Haltestellen und die Planung von Sonderbauwerken (z. B. Brücken).

Anschließend läuft das Planfeststellungsverfahren, das einem Bauantrag gleichzusetzen ist und mit einem Planfeststellungsbeschluss endet.  Bei der Planfeststellung sind die von dem Vorhaben berührten öffentlichen und privaten Belange einschließlich der Umweltverträglichkeit im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen.

– Wie steht es um den Ostast der StUB?

Aktuell wird nur der Streckenabschnitt Nürnberg-Erlangen-Herzogenaurach (L-Netz) geplant. Jedoch haben sich im April 2018 dreizehn Gemeinden aus den Landkreisen Erlangen-Höchstadt (LK ERH) und Forchheim (FO) sowie die Stadt Erlangen zusammengeschlossen, um den Ostast (über Neunkirchen bis nach Eschenau) erneut untersuchen zu lassen. Der Kreistag des LK ERH beschloss im Januar 2021 in Verhandlungen mit dem Zweckverband Stadt-Umland-Bahn zu treten. Es soll geklärt werden, wie der Ostast in die laufenden Planungen integriert werden kann und wie die Landkreise ERH und FO sich dem Zweckverband anschließen können.

– Wäre es nicht sinnvoller, die ehemalige Aurachtalbahn nach Herzogenaurach wiederzubeleben?

Nein, denn die Aurachtalbahn erschließt auf dem Erlanger Stadtgebiet lediglich Frauenaurach und Kriegenbrunn, bindet aber die neuen Siedlungsschwerpunkte im Erlanger Stadtwesten nicht ein. Damit werden zu wenige Fahrgäste erreicht und es ist weder ein wirtschaftlicher Betrieb noch eine Förderung des Baus möglich. Eine Anbindung an die S-Bahn in Bruck ist ebenfalls nicht gut möglich, da die Taktung mit der S-Bahn nicht sinnvoll möglich wäre.

Umwelt und Klimaschutz

– Für die StUB müssen große Baumaßnahmen vorgenommen werden. Stehen diese im Widerspruch zur Klimaneutralität und Umweltschutz?

Jede Baumaßnahme ist für das Klima und die Umwelt zunächst kontraproduktiv (auch der Bau von Radwegen). Dennoch ist es notwendig, gute Mobilitätskonzepte zu entwickeln um den Autoverkehr in der Stadt zu minimieren. Mobilität muss dabei bequem und kostengünstig möglich bleiben, um Bürger*innen für die Alternative zu gewinnen.

Schienengebundener ÖPNV erfreut sich in der Bevölkerung einer deutlich höheren Beliebtheit als beispielsweise Busse. Dies lässt sich nicht zuletzt auch darauf zurückführen, dass dieser deutlich schneller ist. Beim Verkehr mit Bussen wird zudem häufig vernachlässigt, dass durch die schweren Fahrzeuge regelmäßig Straßensanierungen vorgenommen werden müssen, die auch enorme Emissionen nach sich ziehen.

Durch den Bau der StUB können jährlich bis zu 8000t CO2 und 31 Millionen Pkw-Kilometer eingespart werden (Stand 2019). Aktuell werden in einem separaten CO2 Gutachten baubedingte Emissionen (inkl. Fahrzeuge) ermittelt und mit den zu erwarteten CO2 Einsparungen verglichen werden. Die StUB sorgt für sauberere Luft und weniger Lärm. Damit leistet sie trotz der Baumaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität und zum Umweltschutz.

– Zwischen Nürnberg und Erlangen gibt es die S-Bahn. Außerdem besteht ein gut ausgebautes Stadtbussystem. Warum braucht es dennoch die StUB?

Während die S-Bahn vor allem mit größeren Fahrzeugen Haltestellen in größeren Abständen anfährt, kann die StUB im innerstädtischen Straßenraum geführt werden und ist zu dem mit der Nürnberger S-Bahn kompatibel. Im Gegensatz zum Stadtbussystem hat sie deutlich kürzere Fahrzeiten und fährt deutlich häufiger.

– Werden der Verkehrslärm und die Abgasbelastung durch die StUB abnehmen?

Grundsätzlich ja, da weniger Individualverkehr zu erwarten ist und die StUB annähernd geräuschlos fährt. Jährlich spart die StUB bis zu 8000t CO2 pro Jahr und 31 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr (Stand 2019). Vor allem im Berufsverkehr werden die stärksten Entlastungen spürbar werden. Aktuell werden in einem separaten CO2 Gutachten baubedingte Emissionen (inkl. Fahrzeuge) ermittelt und mit den zu erwarteten CO2 Einsparungen verglichen werden.

Allianz pro StUB

– Wer seid ihr?

Die Allianz pro StUB ist eine Initiative aus verschiedenen Organisationen, Parteien und Vereinen, die die StUB befürworten. Dazu gehören:

  • Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Kreisverband Erlangen/Erlangen-Höchstadt
  • BI Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal e.V.
  • Bund Naturschutz Kreisgruppe Erlangen
  • Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Erlangen
  • CarSharing Erlangen
  • Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Kreisverband Erlangen/Erlangen-Höchstadt
  • Energiewendeverein ER(H)langen e.V.
  • Fahrgastverband Pro Bahn Bezirksgruppe Mittel- und Oberfranken
  • Grandparents for future (Gp4f)
  • Grüne Jugend Erlangen
  • Grüne Liste Erlangen
  • Grüne/Grüne Liste-Stadtratsfraktion
  • Jugendparlament Erlangen
  • Jusos Kreisverband Erlangen
  • Klimaliste Erlangen
  • Landesbund für Vogelschutz (LBV)
  • Sonnenenergie Erlangen e.V.
  • SPD Kreisverband Erlangen
  • SPD-Stadtratsfraktion
  • Studierendenvertretung der Universität Erlangen-Nürnberg
  • UBB – Grüne Liste Buckenhof
  • Verkehrsclub Deutschland (VCD) Ortsgruppe Erlangen

– Kann man bei Euch mitmachen?

Ja, klar! Wir freuen uns über jede Unterstützung, sei es in Form von Hilfe bei Infoständen, Webseite, oder Öffentlichkeitsarbeit. Vorraussetzung ist dabei, dass Du unserem Selbstverständnis zustimmst. Melde dich gerne unter: info@pro-stub.de